Zukunftsorientierte Stärkung des Handels – Augenmaß bei Parkflächen

Die FDP-Stadtratsfraktion begrüßt grundsätzlich die Forderung des Vorsitzenden der Leistungsgemeinschaft Speyer nach einer weiteren Öffnung der Randgebiete – die sog. „Grüne Wiese“ - für innenstadtrelevante Sortimente und eine zielorientierte Nutzung vorhandener Flächen.

Gleichzeitig zeigt die aktuelle Diskussion aber auch, dass Wirtschaftsförderung in Speyer über Jahre hinweg nicht die notwendige Priorität hatte. Handlungsbedarf – gerade auch zum Thema der Innenstadtrelevanz - war erkennbar, doch zielführende Maßnahmen wurden bislang nicht konsequent umgesetzt. Einzelgenehmigungen dürfen nicht die Regel werden; wir benötigen innovative, faire und transparente Prozesse, die alle Beteiligten einbeziehen.

Unser Ziel bleibt auch weiterhin eine innenstadtverträgliche Verkehrs- und Parkpolitik: Der innerstädtische Verkehr soll reduziert werden, durch sinnvolle Park- und Mobilitätskonzepte am Stadtrand bzw. außerhalb der Kernzone, ohne Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu beeinträchtigen. Es bedarf ausreichender Parkmöglichkeiten außerhalb der Kernstadt, inklusive einer attraktiven Park-and-Ride-Lösung am Randgebiet (u. a. Naturfreundehaus) mit Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel, damit der Innenstadthandel gestärkt wird, ohne die Innenstadt zusätzlich zu belasten. Den geäußerten Wunsch nach einer großflächigen neuen Parkgarage in der Innenstadt, verstehen wir, halten diesen allerdings für nicht zielführend und verkehrstechnisch extrem belastend.

Der Bestandsschutz innerstädtischer Parkflächen ist uns jedoch wichtig; U. a. Königsplatz und Löffelgasse sind wesentliche Innenraumparkflächen. Temporäres, kostenfreies Parken für Einkäufe oder andere Erledigungen, muss erneut Beachtung finden. Und auch die Frage, wie wir Kreuzfahrttouristen dazu animieren, Geld in der Stadt zu lassen ist nicht neu.

Hier bedarf es zielorientierter Angebote: Kooperationen mit lokalen Händlern, kurze Informationswege, attraktiv gestaltete Fußgängerzonen, gezielte Events und kompakte Angebotsbeschilderung, um Verweilen und Einkaufen zu erleichtern. Kurze, verbindende Wege erhöhen den Mehrwert, und die Nähe von Hafen- bzw. Anlegestellen zu Kernlagen fördert spontane Einkäufe.

Kooperationen etwa durch spezielle Angebote für Kreuzfahrtanbieter, Sonderkarten oder zeitlich abgestimmte Öffnungszeiten - je nach Anlaufzeiten der Schiffe - runden eine Strategie ab.

Daher ist es uns wichtig, für pragmatische, faire und transparente Lösungen zu werben, die Handel und Innenstadt stärken, ohne neue Verkehrsflächen in der Kernzone zu schaffen.